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Ganzjahresreifen vs. Winterreifen – der große Vergleich

Ganzjahresreifen werden unter Autofahrern immer beliebter. Zwar schneiden die Allwetterreifen in Winterreifentests meist schlechter als reine Winterreifen ab, jedoch haben sie in den vergangenen Jahren stetige Qualitätsverbesserungen erfahren. Sie sind damit eine gute Alternative zur Wechselbereifung. Kompromisse sollte man allerdings in Kauf nehmen.

M+S Kennzeichnung und Alpine-Symbol

Früher reichte die Kennzeichnung „M+S“ (Matsch & Schnee) noch aus, um einen Reifen als wintertauglich zu kennzeichnen. Da diese Kennzeichnung jedoch nicht geschützt ist, präzisierte man die Kennzeichnung für Winterreifen im Jahr 2017. Winterreifen, welche nach dem 01. Januar 2018 produziert wurden, müssen einigen Anforderungen genügen. Erst dann dürfen sie das sogenannte Alpine-Symbol tragen. Das Alpine-Symbol ist ein Bergpiktogramm mit einer Schneeflocke und befindet sich auf der Reifenflanke. Sollten die am Fahrzeug verbauten Winterreifen kein Alpine-Symbol haben, besteht jedoch kein Grund zur Sorge: Es gibt eine Übergangsfrist bis zum 20.09.2024. Spätestens dann müssen Reifen bei winterlichen Witterungsbedingungen das Alpine-Symbol aufweisen.

 

Was genau besagt die Winterreifenpflicht?

Seit dem Jahr 2010 gibt es in Deutschland eine sogenannte situative Winterreifenpflicht. Diese besagt, dass bei winterlichen Witterungsbedingungen entsprechende Bereifung am Fahrzeug verbaut sein muss. Die Faustregel von „O bis O“ (der Zeitraum zwischen Oktober und Ostern, in welchem man mit winterlichen Witterungsbedingungen rechnen muss) mag zwar den Zeitraum, in welchem diese Witterungsbedingungen auftreten, umfassen, doch ist diese nicht gesetzlich festgelegt. Fest steht: bei Schnee, Eis oder Matsch müssen Fahrzeuge mit Winterreifen ausgerüstet sein. Im Umkehrschluss bedeutet das, dass rein rechtlich selbst im Dezember mit Sommerreifen gefahren werden darf, wenn keine winterlichen Witterungsbedingungen vorherrschen. Unsere Empfehlung lautet jedoch klar: die Faustregel „O bis O“ sollte beherzigt werden. Die Gummimischung der Sommerreifen ist nicht auf kalte Temperaturen um den Gefrierpunkt ausgelegt. Ebenso sollten keine Winterreifen im Sommer gefahren werden, da diese bei warmen Temperaturen schneller verschleißen.

Wer bei Schnee- und Eisglätte mit Sommerreifen angehalten wird, muss mit einem Bußgeld in Höhe von 60€ und einem Punkt in Flensburg rechnen. Bei Behinderungen des Verkehrs, kann dieses Bußgeld jedoch schnell höher werden. Die Winterreifenpflicht gilt für alle Fahrzeuge. Egal ob mit Allradantrieb oder nicht. Sogar für Motorräder gilt sie. Lediglich Wohnwagen und Anhänger sind von der Winterreifenpflicht ausgenommen.

 

Die Alternative zum Reifenwechsel: Ganzjahresreifen

Ganzjahresreifen – oder auch als Allwetterreifen bezeichnet – können eine Alternative für den saisonalen Reifenwechsel darstellen. Sie dürfen – vorausgesetzt sie besitzen die benötigten Kennzeichnungen für den Winter – das ganze Jahr über gefahren werden. Wer mit dem Gedanken spielt, sich Ganzjahresreifen zuzulegen, sollte jedoch einige Kompromisse in Kauf nehmen. Wie bereits erwähnt, besitzen Sommer- und Winterreifen unterschiedliche Gummimischungen, die speziell auf die saisonalen Temperaturen und Witterungsbedingungen ausgelegt sind. Ein Allwetterreifen muss sämtliche Witterungsbedingungen meistern. In Tests schneiden die Allwetterreifen daher nicht so gut ab, wie die Wechselbereifung. Um eine Entscheidungshilfe zu geben, haben wir hier alle Vor- und Nachteile von Ganzjahresreifen aufgelistet:

 

Allwetterreifen – Vorteile

 

Allwetterreifen – Nachteile

  • Allwetterreifen sind meist teurer als Wechselbereifung
  • der Spritverbrauch kann höher sein
  • der Verschleiß ist in der Regel höher
  • das Abrollgeräusch ist meistens höher
  • Allwetterreifen haben in der Regel ein schlechteres Fahrverhalten auf schneebedeckter Fahrbahn als Winterreifen
  • gegenüber Sommerreifen haben Allwetterreifen im Sommer auf warmem Asphalt ein schlechteres Fahrverhalten

 

Wir können Allwetterreifen für Wenigfahrer, die in Gebieten ohne große Temperaturschwankungen leben, empfehlen. Besonders Stadtbewohner, die die Möglichkeit haben ihr Fahrzeug bei schlechtem Wetter stehen zu lassen, können die Vorteile der Ganzjahresreifen nutzen.

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